Die Kunst der Glasmalerei

9.000 m² bemalte Kirchenfenster

9.000 m² bemalte Kirchenfenster aus dem 13. bis 19. Jahrhundert: Im Département Aube sind mehr Glasgemälde zu sehen als in jeder anderen Region Frankreichs. Allein in derKathedrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul in Troyes erstrahlen 1.500 m² Glasmalerei.
Im 16. Jahrhundert erlebten Glasmalerei und Bildhauerei in der südlichen Champagne eine Blütezeit, Troyes wurde gar zum Zentrum der französischen Glasmalerei. Die großen, lichtdurchfluteten Fenster der gotischen Gotteshäuser wurden mit kraftvollen Farben ausgeschmückt. Die neuartige Architektur des 16. Jahrhunderts begünstigte die Entwicklung der kleinen Gemälde, die ein biblisches, historisches oder auch allegorisches Thema illustrieren. Zwischen 1480 und 1580 zählte Troyes nicht weniger als 29 Glasmaler. Sie verwandelten die Stadt in ein üppiges Bilderbuch, das Besucher auch heute noch bei einem Spaziergang „durchblättern“ können.

Die Bildhauerkunst

Die Bildhauerkunst der Champagne zeugt von der Nähe zu wichtigen, impulsgebenden Abteien. Im 16. Jahrhundert, zeitgleich mit der Kunst des Kirchenfensterbaus, entwickelte sich in Troyes ein eigenständiger Stil der spätgotischen Bildhauerkunst:die Schule von Troyes.

Zahlreiche manieristische Werke wurden für den Klerus und seine Kirchen angefertigt. Kunstfertig zauberten Bildhauer Marienfiguren ein Lächeln ins Gesicht und ahmten Faltenwürfe von Gewändern und Körperhaltungen naturgetreu nach.
In den zahlreichen Kirchen des Aube gibt es eine Vielzahl von Meisterwerken dieser Kunstrichtung. Besondere Beachtung verdient der Lettner der Kirche Sainte-Madeleine in Troyes, ein fein ziseliertes Werk und einer der neun letzten Lettner in ganz Frankreich.