In Brienne-le Château hat jetzt ein neues Napoleon Museum eröffnet. Der berühmte Feldherr hat mehrere Schlachten in der Nähe geschlagen. In einem neuen Ferienhaus können Gäste in dem Raum schlafen, in dem schon Napoleon übernachtet hat.
Napoleon ist mir schon häufig begegnet: in seiner Geburtsstadt Ajaccio auf Korsika, in Fontainebleau und im Invalidendom in Paris. Darum bin ich sehr neugierig, dass neue Napoleon Museum in Brienne-le-Château zu besuchen. Es ist dort direkt im historischen Gebäude der ehemaligen Militärschule untergebracht und ich habe das Glück bei der Einweihung am 26. Januar 2018 dabei zu sein.
Napoleon in Brienne-le-Château
Der junge, zehnjährige Napoleon Bonaparte kam 1779 in die Königliche Militärschule von Brienne. Er studierte hier fünf Jahre um seinen zukünftigen Beruf eines Artillerieoffiziers zu erlernen. Sein ganzes Leben bewahrte er eine nostalgische Erinnerung an diese kleine Stadt, die er in sein Herz geschlossen hatte. Der Frankreichfeldzug brachte ihn Ende Januar 1814 ein letztes Mal nach Brienne-le-Château zurück, wo er zwei der letzten Schlachten seiner militärischen Laufbahn schlug: die Schlacht von Brienne und zwei Tage später, in fünf Kilometer Entfernung, die Schlacht von Rothière.
Museum frisch eröffnet
Im neuen Museum riecht es noch nach frischer Farbe. Die letzten Arbeiten vor der Eröffnung müssen erst vor wenigen Tagen abgeschlossen worden sein. Die kleine Stadt Brienne hat alles daran gesetzt, um mit moderner Technologie ein positives Bild Napoleons zu schaffen. An vier Stationen erfahre ich mehr über diese große Persönlichkeit. Zunächst ist der Zweispitz Napoleons ein wichtiges Ausstellungsobjekt. Es ist spannend sich vorzustellen, dass Napoleon diesen Hut persönlich getragen hat. Hier wird besonders auf Äußerliches Napoleons eingegangen, seine Kleidung, seine Silhouette, seine Hand im Hemd. Die zweite Station führt mich in die Welt Napoleons als Militärstrategen. Diese Ausstellung ist besonders packend, da Napoleon ja wichtige Schlachten des Frankreichfeldzuges ganz in der Nähe geschlagen hat. Eine weitere Station ist den Reformen des Staatsmannes gewidmet. Der Code Napoleon steht im Vordergrund und ich staune darüber, dass auch das „baccalauréat“, das französische Abitur, auf Napoleon zurückgeht. An einer letzten Station lerne ich Napoleon sehr menschlich kennen: seine Ausbildung als Junge in der Militärschule, die Familie, seine Hochzeiten, das Exil auf Elba bis zu seinem Tod auf Sankt Helena. Hier wird auch an den bekannten Augenblick der „Schneeballschlacht“ erinnert, bei der sich schon als Junge sein Charakter zeigte. Ich staune auch über ein Buch, das Napoleon als Preis bekommen hat: auf der ersten Seite hat er es persönlich signiert.
Schlafen, wo Napoleon übernachtet hat
Nach der Besichtigung des Museums kann ich nicht umhin, meine Reise nach Nogent-sur-Seine fortzusetzen. Da eröffnet schon bald ein neues Ferienhaus, „La Maison à remonter le Temps“. In diesem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert hat Napoleon Bonaparte vom 7.-9. und vom 20.-22. Februar 1814 während des Frankreichfeldzuges übernachtet. Der Zar Alexander I. hat sich ebenfalls bei der Rückeroberung der Stadt in diesem Haus einquartiert. Dort wo diese illustren Persönlichkeiten auf Feldbetten genächtigt haben, können jetzt Gäste in modernen Betten schlafen. Die vier Gästezimmer des Hauses sind historisch dekoriert und versetzen in die bewegte Geschichte der Region.
Musée Napoléon, 34 rue de l’Ecole Militaire, F-10500 Brienne-le-Château, www.musee-napoleon-brienne.fr . Ferienhaus „La Maison à remonter le Temps „ 20 Grande Rue Saint-Laurent, 10400 Nogent-sur-Seine, www.la-maison-a-remonter-le-temps.fr . In diesem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert hat Napoleon Bonaparte während des Frankreichfeldzuges 1814 übernachtet.







